Die Europawahl - und warum sie für Christen wichtig ist

Donnerstag, 11. April 2019

Die Staaten Europas führten über Jahrhun-derte hinweg immer wieder Krieg gegenei-nander. Die Menschen pflegten Abneigun-gen und sprachen von „Erbfeinden“. Staa-ten vergrößerten ihre Territorien und er-weiterten ihre Einflussbereiche jeweils auf Kosten der anderen. Und die Kirchen? „Gott mit uns“ stand auf den Gürteln deutscher Soldaten.

Nach zwei mörderischen Weltkriegen reifte die Einsicht, dass Miteinander besser ist als Gegeneinander. Die europäische Union ent-stand mit dem Ziel, alte Feindschaften zu überwinden. Die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit (OSZE) versuchte während des Kalten Krieges, in ganz Europa eine gemeinsame Basis für Verständigung über den Eisernen Vorhang hinweg zu schaffen. Es wurden gemeinsame Interes-sen formuliert, Vertrauen aufgebaut und gegenseitig Sicherheit garantiert. Nach den friedlichen Revolutionen in Osteuropa integrierte die Europäische Union viele der neuen jungen Demokratien.

HEIL IN DER NATION? Heute ist Frustration über die europäische Bürokratie weit verbreitet. Viele Menschen sind empört über ungleiche Entwicklungen – Reichtum hier, Armut dort. Dabei wird oft übersehen, dass für die Zähigkeit politischer Entscheidungsprozesse in Europa das Handeln der Regierungen in den Mitgliedsstaa-ten der EU verantwortlich ist.

Manche Menschen glauben nun, das Heil ließe sich in nationaler Abschottung finden. Der Traum von in sich homogenen Vaterländern greift um sich.

Natürlich gibt es noch vieles an der EU zu verbessern. Wie in jeder Demokratie gibt es Veränderungsbedarf, aber auch Potential. Dies gilt es zu stärken – und nicht das einzi-ge Instrument demokratischer Selbstbestimmung, das europäische Parlament, ab-zuschaffen.

In den letzten siebzig Jahren profitierten wir alle stark von der Europäischen Union: Wir konnten ohne Ausweiskontrollen reisen und dabei bezahlen ohne Geld wechseln zu müssen. Wir können überall auf dem Kontinent wohnen, studieren oder arbeiten. Deutschland als Exportnation profitiert ökonomisch stark von Euro und der Freizügigkeit.

Das gilt es, mit der nächsten Europawahl zu erhalten. Als Christen sind wir nicht auf die Nation fixiert. Unser Vaterland ist im Himmel und doch sind wir in diese Welt gewiesen.

Deshalb wäre eine christlich geprägte Nation anders als in der Geschichte eine, die sich nicht auf ihre sogenannten nationalen Interessen fixiert, sondern Frieden und Ge-rechtigkeit in der Welt anstrebt. Das geht nicht isoliert und ohne die Nachbarn.

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