Irlandfahrt 2022

Freitag, 28. Oktober 2022

Last but not least 28.10-30.10.2022

Das Wetter Irlands ließ uns auch hier nicht im Stich: Genau die Strecke zwischen Café und "Outwest" durchnässte Papiertüte und Inhalt sehr zuverlässig. So schnell wie er kam, hatte sich der Regen dann aber auch wieder zurückgezogen, aber zu der Zeit waren wir sowieso schon im trockenen Geschäft und verjagten durch unserere "schnelle" Entscheidungsfähigkeit nicht nur Jonas, sondern ließen Michael und irgendwann auch die nette Verkäufern belustigt den Kopf schütteln. Wir wurden aber auch hier fündig und machten ein wenig Werbung für unser tolles Datto-Logo.

Der Weg zurück war schnell gefunden, - so groß ist Dingle ja nicht - jedoch ging es nicht direkt in die Busse, denn ein Fotoshooting durfte nicht fehlen. Zum einen für die neu erworbenen Klamotten, zum anderen für ein wunderschönes Gruppenbild, das am Ende aber leider ein wenig unterbelichtet war.
Dann ging es für Bus 1 zum Einkaufen, worauf sich wirklich alle sehr freuten. Bus 2 entschied sich dann doch noch für einen Zwischenstopp, was dazu führte, dass Bus 3 zum ersten Mal als erstes und als einziges ins Ziel - also ins Hostel - kam.

Die Ruhe hielt jedoch nicht lange an. Bus 2 erreichte das Ziel kurz darauf und der letzte schaffte es auch in nicht viel mehr Zeit.
Die Kocharbeiten begannen nun und während sich die Betreuenden zurückzogen, um in Cloghane ihr erstes und letztes Pub zu besuchen, halfen andere, auch die, die gar nicht zum Küchenteam gehörten, fleißig beim Schnibbeln. Da wir alle recht kompetent sind, lief das erstaunlich gut. Nur für die Bedienung des Ofens mussten wir die Kartenspielrunde der "Erwachsenen" für einen Moment unterbrechen.
Pünktlich mit der fertigen Lasagne trafen sich dann alle wieder im Esszimmer und begannen mit dem letzten gemeinsamen Abendessen im Hostel. Bis auf ein paar wenige Stückchen war die Lasagne auch schnell verputzt. Zur Klarstellung: Es war kein Hänchen drin. "Vegan mit Käse drauf". Für die meisten trotzdem das Beste Essen der Fahrt und ein perfekter, krönender Abschluss.
Einen Nachtisch gab es dann auch noch. Michael bekam seinen heißgeliebten Pudding und wir durften uns über die letzte Highlightrunde freuen.

Dingle war gern gesehen. Die Shoppingrunden konnten ausgeführt werden und Jonas' Highlight war zum ersten Mal die Fahrt gewesen. Warum? Sie war kaum existent. Vermissen wird er die Fahrerei nicht, aber die Pfützen. Und die Kurven.

Vermissen. Was werden wir vermissen?
Die Natur, die tollen Ausflüge, das gute Essen und die neuen Erfahrungen, die wir sammeln durften. Die Fahrerei, die schönen Gespräche und das viele Lachen, das eigentlich immer den Bus oder das Esszimmer erfüllte. Die Menschen, Einheimische, sowie unsere Reisegruppe. Ob 1, 2 oder 3. Alle Busse verstanden sich gut und lernten sich hier noch einmal richtig kennen - obwohl wir alle aus dem selben Stadtteil stammen. Eine bunte Mischung, die zu einem ganzen Verschmolz, in dem sich alle noch einmal mehr entfalten konnten.

"Es gibt kein sichereres Mittel festzustellen, ob man einen Menschen mag oder nicht, als mit ihm auf Reisen zu gehen." - Mark Twain

Und dann, nach dem letzten vorgelesenen Tagebuch, das uns wie immer von Jonas vorgelesen wurde - danke dafür - ging es auch schon zum Packen. Die Küche wurde aufgeräumt und die Zimmer gelehrt.

Atemberaubend

Sachtes Meeresrauschen brachte uns heute ruhig in den Tag. Den Tag, der unser letzter hier sein würde. Das Ende einer Reise, die sich vor wenigen Tagen noch so angefühlt hatte, als würde sie keines haben.

Das letzte Küchenteam machte sich um 8:30 Uhr an das letzte Frühstück. Ei, Tofu-Ei, Baked Beans und Toast zierten die Tische und bekamen kurz nach 9 langsam Gesellschaft von den ersten Frühstücksgästen. Bereits um 10 ging es für Bus 1 zum Connor Pass, da sie ihn das letzte Mal leider verpasst hatten. Der Rest machte sich um 10:30 Uhr los auf den letzten Ausflug.

Perfekt aufeinander abgestimmt trafen wir uns am Parkplatz des Connor Pass und fuhren - vorbei an dem kleinen Dorf Dingle - gemeinsam zum Dunmore Head. Nach der Listening-Party von Wilhelmines neuem und erstem Album (wir haben sie leider nicht in Irland getroffen) ertönte schneller als erwartet "Payphone" - unser Ankommsong (Bus 3 halt) - nur aus dem Auto kommen war dann doch nicht so einfach - zumindest bei der Fahrertür. Der Wind presste sich mit Gewalt dagegen und als wir es dann doch hinausgeschafft hatten, mussten wir uns kräftig dagegen stellen, um nicht direkt wegzufliegen. Auf so einen Wind hatten wir beim Connor Pass gehofft, weswegen es umso schöner war, ihn jetzt doch noch zu erleben.

Nach einigen Flugeinheiten und komischen Gesichtsausdrücken auf Fotos ging es den Hang hinunter - dem Wind entgegen. Als dann doch noch eine Jacke und etwas zu essen vergessen wurde, schob uns der Wind förmlich wieder nach oben. Das gleiche passierte, als die offizielle Wanderung losging und wir entlang der Klippen, den Berg hinaufspazierten. Weit und breit war kein Baum zu sehen. Nur verschiedene Gräserarten - anscheinend werden hier nicht nur Regenbögen sondern auch Kunstrasen für den weltweiten Verkauf produziert - und Schafsköttel zierten den Boden. Schafe waren jedoch nicht zu sehen - sehr zum Bedauern von Adoptionsinteressent:innen.

Wir kamen schließlich zu dem Schluss, dass die Schafe wohl entweder weggeflogen oder auf die nächste Insel geschwommen waren, denn in Ruhe Grasen konnte man bei dem Wind selbst mit der atemberaubenden Aussicht nicht. Wortwörtlich atemberaubend. Die Sauerstoffzufuhr, die wir am Klippenufer bekamen, war laut Jonas der aus einem Krankenhaus gleichzusetzen. Irgendwann war das uns dann aber schon zu viel. Kein Grund jedoch, um umzudrehen. Es ging weiter über Steine und immer näher zum Wasser. Andere warteten da aber lieber etwas weiter mittig von der Landzunge, denn links und rechts ging es schon weit hinunter in das weite, weite, majestätische Meer, das von oben viel friedlicher aussah, als es wahrscheinlich in Wirklichkeit war. Einige Felsvorsprünge bieteten uns gelegentlich einen Schutz vor dem Wind. Ansonsten waren wir ihm hilflos ausgeliefert. Wir freuen uns auf Erkältung, Husten und Mittelohrentzündung :)

Für Fotos war aber jeder Ort des Dunmore Heads passend, der übrigens der westlichste Punkt Europas ist. Überall gab es wunderschöne Natur, die so unecht schön schien. An so viel auf einmal waren unsere Augen auch nach so vielen Tagen noch nicht gewöhnt. Berge, Meer, Seen, Wiesen, Schafe, Kühe, Klippen, Wasserfälle, all das hat Irland zu bieten - von den schönen kleinen Städtchen mal abgesehen.

Wie vor ein paar Tagen angekündigt, ging es heute nämlich nach Dingle. Kleiner als Tralee (eigentlich doch Trilly ausgesprochen), aber wirklich, wirklich besser. Nur wenige Meter vom Parkplatz entfernt hatte fast die ganze Gruppe für sich schon einen vielversprechenden Souvenir-Klamotten-Laden gefunden und kurz danach fand sich dann auch schon ein etwas größeres, aber trotzdem schönes Café mit heißer Schokolade, Mocha und natürlich "Latte with Oatmilk". Zusätzlich gab es Bruscetta mit "Ghost"-Cheese und andere Köstlichkeiten, wie Tomatensuppe, die zwar scharf, aber immerhin nicht pfefferlastig war. Nachdem auch dieses Schälchen leer war, ging es für die einen in einen weiteren Souvenirladen und die Shoppinggruppe um Ani, Jonas und Michael bekam um eine Person Zuwachs.

Der Abend klang leise aber sicher aus. Die letzten Deeptalks wurden geführt, die letzten Essensreste verputzt und die letzten vernünftigen Gedanken aufgebraucht, um einzusehen, dass es nun doch besser wäre im Bett zu verschwinden und nicht noch eine Partie UNO zu spielen. Ja, nun war es vorbei. Eine unvergessliche Fahrt, die schöner hätte nicht sein können.

"Jede Reise hat ein Ende. Aber die Erinnerung daran ist unvergänglich."

So wird es hoffentlich auch mit dieser Reise sein. Denn alle Bilder und Tagebucheinträge auf einmal können nicht annährend all das wiedergeben, was wir erleben durften, dachten und worüber wir lachten.

Und dann ging es los. Auf die letzte Reise. Die Reise nach Hause. Ein neuer 40-Stunden-Tag beginnend um 7:30 Uhr mit dem Bepacken der Busse. In etwas mehr als einer halbe Stunde ging es dann los. Ohne Frühstück, ohne wirklich wach zu sein. Bis auf die Fahrer:innen - die waren hell wach, auch wenn es noch nicht wirklich hell war. Doch das kam langsam. Mit jedem Kilometer, jedem Dorf, jeder Stadt, die wir hinter uns ließen wanderte die Sonne weiter nach oben und hieß uns im Tag willkommen.
Auf "No risk no fun" folgten Clueso und neue Lieder unserer Playlist. Bus 1 hat übrigens jetzt auch ein Lieblingslied: "Dance mit de Gänse". Als wir vor der Fähre zum stehen kamen, wackelte der Bus gefährlich.

Ja, schon waren wir da. Wir hatten die letzten Orte und Motorways hinter uns gelassen, hatten noch einen Abstecher beim Pizzaessen gemacht und eine extra Portion "Chips" ergattert und hatten schließlich nur noch einige letzte Meter Linksverkehr vor uns. So schnell geht es und schon wieder sitzen wir auf der Fähre - der Bösen Fähre.

Auch dieses Mal schaukelte es - besonders vorne - ein wenig, doch das Essen blieb bis jetzt drin. Um 19:15 Uhr kam es noch einmal zu einem gemeinsamen Abendessen und dann ging es auch schon für die ersten ins Bett - ein Trick, um der Übelkeit aus dem Weg zu gehen und sich natürlich auch noch einmal richtig auszuruhen vor der langen Fahrt, die noch vor uns liegt. Der Rest spielt vermutlich noch Karten oder Redespiele (Spiele, die man mit Reden spielt - keine Ahnung, wie man die sonst nennt. Z. B. "Ich sehe was, was du nicht siehst - aber egal).
Währenddessen ließen wir uns von "Hobbylos" in den Schlaf reden, was nicht ganz so einfach war, da wir relativ viel mit lachen beschäftigt waren. Naja, ein schöner Abend und spät war es ja auch noch nicht wirklich.

_______

Und schon brach ein neuer Tag an. In den Schlafkabinen gibt es keine Fenster - das heißt die Uhrzeit auf dem Handy war das einzige, was uns darüber Auskunft gab. Schon um 6 ging es für die ersten aus dem Bett, da es einfach nicht möglich war, weiterzuschlafen. Der Wellengang hatte sich beruhigt und so langsam fand die Sonne wieder ihren Weg auf die weiten, dunkelblauen Gewässer - ein wunderschöner Anblick. Wenn man sich jetzt noch vorstellt, dass unter dem Meeresspiegel kilometerlanger Lebensraum für Tiere und Pflanzen existiert, die noch nicht einmal alle entdeckt wurden, fühlt man sich auf einmal recht klein. Magisch ist es dennoch.

Um 9 Uhr (französische Zeit) trafen wir uns zum Frühstück - dem wirklich letzten Frühstück - und wir durften uns im Fährenrestaurant bedienen. Zwei Stunden später war dann schon alles gepackt und wir saßen bereit in den Bussen. Drei Stunden fuhren wir durch, - mit Musik und letzten schönen Gesprächen - um dann um 14:30 Uhr einen Halt zum Mittagessen zu machen. Und dann ging es weiter durch Paris (wir umfahren einen Stau, um mit dem interessanten Großstadtverkehr in Kontakt zu kommen - gruselig) Richtung Deutschland.

Der letzte Abstecher in Reims auf der A4 dient zum Tanken und einer Stärkung bei Burger King. Ab dann werden wir durchfahren und vermutlich um 00 Uhr endlich Zuhause ankommen. Wir alle freuen uns jetzt schon auf die Schule morgen :D

 

 

Donnerstag, 27.10.2022

Heute ist Donnerstag, der 27.10.2022, unser vorletzter Tag in Irland, bevor wir wieder die Heimreise antreten werden. Es ist schon irgendwie traurig, dass unsere Tage hier bereits gezählt sind, wo es hier doch so schön ist. Unsere Zeit vergeht wie im Fluge und doch scheinen die Tage länger zu sein als sonst. Unser Tag startete heute mit einem zauberhaften Frühstück, bei dem es auch wie immer Toastbrot gab, das allerding bereits mit schwarzen Rändern im rohen Zustand aus der Tüte kam, was bei einigen, wie ich bei der Highlight-Runde erfuhr, zu großer Verwirrung führte. So schaute ich zum Beispiel heute Morgen völlig irritiert zu, wie Toastbrot getoastet wurde, obwohl es oben bereits völlig verkohlt schien. Der Dialog sah ungefähr so aus:

Shirin: „Jonas, wie lange dauert denn das mit dem Toastbrot noch? Denkst Du das ist schon gut?“

Ich: „Ähm, Shirin, denkst Du nicht, dass das Brot schon gut ist!?“ – Jonas beginnt zu lachen…

Shirin: „Schau doch mal in Packung!“

Nach dieser lustigen Begebenheit ging es für Bus 1 dann auch schon los in Richtung Killarney, denn der Seitenspiegel, der in der gestrigen Nacht von einem anderen Auto abgefahren wurde, musste irgendwie wieder ersetzt werden. So setzten die beiden exzellenten Fahrer Fränk und Michael die restliche Truppe des Bus 1 in der Stadt ab und besorgten in einer Werkstadt einen nicht ganz so kaputten Spiegel, den es dafür aber auch kostenlos gab. Wir machten uns derweil auf durch die Stadt und besichtigten die Sehenswürdigkeiten Killarneys. Besonders erwähnenswert ist dabei die Kathedrale, die auf jeden Fall ein paar Fotos wert war. Allerdings war es nicht ganz so einfach für uns dorthin zu finden, weil der Stadtplan in unseren Kreisen für leichte Verwirrung sorgte, aber letztendlich konnten wir uns doch orientieren und fanden den Weg. Auf dem Rückweg von der Kirche in die Stadt suchten wir schon einmal ein paar Souvenirläden auf und verglichen fleißig Preise und Qualität der Produkte, kauften aber zunächst noch nichts, denn es könnte ja auch irgendwo noch ein besseres Angebot geben. Einigen von uns wurde diese Strategie allerdings zum Verhängnis, da ausgesuchte Produkte und potentielle zukünftige Souvenirs so in der Zwischenzeit schnell in die Einkaufstasche anderer wanderten. Mit anderen Worten, manche Pullis wurden einfach von anderen Personen gekauft, während man selbst noch in dem Dilemma steckte, ob man den Pulli kaufen wollte oder nicht. Schmerzhaft wir das dann nur so richtig, wenn diese Person dann auch noch aus derselben „Reisegruppe“ stammt und man am Abendessen feststellen muss, dass der geliebte Pulli nun seinem Gegenüber gehört. Aber noch gab es keine Toten, zum Glück. Unser Mittagessen, das wir uns immer am Morgen schmierten und mitnahmen, verputzten wir heute unter einem kleinen, regengeschützten Durchgang, denn man bedenke, dass wir uns immer noch in Irland befinden. Unsere Fahrer Fränk und Michael sowie Anni, Jonas, Nelli und Marcel trafen wir in einem kleinen Restaurant. Danach gingen wir noch kurz zum Postshop, um Postkarten loszuschicken. Nun blieb uns noch eine Stunde, die wir ausgiebig zum Shoppen nutzen, denn wir wussten ja bereits, was wir kaufen wollten. So deckten wir uns mit Ohrringen, Pullis, Jacken und anderen Souvenirs ein, was einige vor wirklich große Herausforderungen stellte. Anschließend hasteten wir von Guinness-Shop zu Guinness-Shop und suchten verzweifelt nach letzten Mitbringseln. Eigentlich war es nun Zeit, wieder zum Hostel zurückzufahren, doch einige Insassen des Bus 2 hatten sich in einem Café festgesetzt und brauchten noch ein wenig Zeit. So fuhr Bus 3 schon einmal einkaufen, während wir uns noch in ein kleines, schnuckeliges Café setzten und dort leckeren Kuchen und Brownies verputzten. Zuhause angekommen machte sich das Kochteam direkt an die Arbeit und bereitete mit kräftiger Unterstützung an Gemüseschneidern ein sehr köstliches Reis-Gemüse-Curry zu. Zu Nachtisch gab es sogar noch von Sarah und Flo selbstgebackenes Bananenbrot.

 

 

Mittwoch, 26.10.2022

The Cliffs of Moher:

Hoch, mystisch und sehr brisant, so würde ich die Klippen von Moher beschreiben. Aber erstmal alles von vorn:

Der Tag begann wie immer recht früh. Durch einen Kommunikationsfehler sind wir alle etwas überhetzt, nach einem schnellen Frühstück, in die Busse gehechtet, um ja nicht die Fähre zu verpassen, zu der wir ganze 3 Stunden lang hinfahren mussten, - „Fähre“, bei diesem Wort drehte sich dem einen oder anderen der Magen um, aber dazu später mehr.

Angekommen am Bus ging es auch schon los und sofort war die Musikfrage wieder sehr groß, da aber 80 Prozent des Busses 2 keine Lust mehr hatte, Apache 207 zu hören, wurde Spotify nach neuen Musikideen durchforstet und tatsächlich sind wir auf etwas Verbindendes gestoßen.

IRISH LEGENDS - besser gesagt, Techno, irischer Techno, mein ganz persönliches Highlight.

Gut gelaunt und viel am Wackeln sind wir dann pünktlich bei der Fähre angekommen und schwupp die Wupp waren wir nach 20 min und einem beeindruckend kräftigen Regenbogen schon auf der anderen Seite der Insel, sodass der Magen gar keine Zeit hatte, sich umzudrehen - Gott sei Dank.

Nach einer weiteren Stunde sind wir endlich an den Klippen angekommen, dick, in Schal und viele Jacken eingewickelt, hatten wir uns vorgenommen, die ganzen 214 Meter hohen Klippen zu bezwingen.

- Fun Fact, die Klippen von Moher kommen dem einen oder anderen „Potterhead“ vielleicht ein bisschen bekannt vor, da nämlich bei „Harry Potter und der Halbblutprinz“ diese beeindruckende Szenerie genutzt und in Szenen eingesetzt wurde – na, wisst ihr wo genau?

Nach müden Kühen und schwebendem Regen sind wir bei den steilen Klippen angekommen. Es war atemberaubend und fast schon surreal, da runter zu schauen.

Nach der Klippenwanderung, einer kurzen Stärkung und einem überraschenden Regen, traten wir auch schon wieder die Heimreise an. Die „Irish Legends“ waren bei den ganzen Stunden zurück auch wieder dabei.

Angekommen gab es leckere Nudeln und einen Außenspiegel weniger.

Alles in allem, war es ein schöner Tag,

Jetzt sitzen wir gleich noch alle am Feuer und ich hoffe das Isabell wieder Ukulele spielt,

see u soon,

byeeee <3  

 

 

Dienstag, 25. Oktober 2022

Die Großstadt

Irland. Die drittgrößte Insel Europas. Unscheinbar, aber doch mit so viel Geschichte, die die fast 7 Millionen Menschen, die hier leben, bis heute prägt. Der Religionskonflikt, sowie die große Hungersnot, genannt „Potato Famine“, haben tiefe Spuren hinterlassen. So führten sie einerseits zu der Teilung Irlands in „Northern Ireland“ und „Republic of Ireland“ und andererseits zu einer enormen Reduzierung der Population.

Die größte Stadt in der „Republic of Ireland“, dem Teil, in dem wir aktuell Urlaub machen, ist Dublin mit gerade einmal 550.000 Einwohnern. Die Stadt, die wir heute besichtigten, Tralee (ausgesprochen Trolie), schmückt sich mit etwa 24.000 Einwohnern. Eine Zahl, die wir alle überschätzten. Dabei hatte uns der Vortrag, der nach dem wundervollen, tanzenden Impuls kam, so viel versprochen. Okay, Darmstadt hat etwa 7-mal mehr, aber trotzdem gingen wir davon aus, dass es dort doch ein wenig zu sehen gibt. Auf der Suche nach diesem „Wenig“ stießen wir jedoch auf eine klare Antwort: „Nehmt den nächsten Bus und fahrt nach (irgendwas mit C oder K). Hier gibt es nichts.“ Was folgte war lautes Lachen, das das ganze Wandergeschäft erfüllte, in dem wir nach schönen Orten gefragt hatten. Ein kleiner See wurde uns dann aber doch empfohlen. Dort bekamen immerhin drei Leute etwas zu Essen und der Park war auch ganz hübsch.

Die kurze Wanderung endete an einem der wenigen Cafés, in dem ein anderer Teil der Gruppe Essen und Trinken gesucht und gefunden hatte. Wir teilten uns neu auf: Die einen gingen zurück zum Bus, um kurz zum Arzt zu fahren (Spoiler: Es dauerte dann doch ziemlich lang), die anderen brachten ihre kleine Shoppingtour zu Ende und wieder andere fanden ein schnuckeliges Café, das den Spirit der kleinen Großstadt sehr gut widerspiegelte und sogar Hafermilch zu bieten hatte – leider aber nur in Pappbechern… Zum Ausruhen vor der nächsten Autofahrt war es aber perfekt.

Ach, die Autofahrt. Für die meisten eine recht schöne Zeit, für manch andere – hauptsächlich dem Fahrer – jedoch recht anstrengend. Selbst in dem Bus, indem stets tolle Musik lief – es wurde nämlich gerade nach einem persönlichen Jingle gesucht. Der nächste Stopp, der Connor Pass, war deswegen ein sehr willkommener Halt – fungierend als kleiner Freilauf, um die steifen Füße, die lange nichts außer drei Pedale zu spüren bekamen, einmal wieder zu belasten und sich wieder zu bewegen. Neun junge Hunde hüpften den Berg hinauf und konnten nicht anders als lachen, schreien und in die Luft springen. Zum Glück waren sie zu diesem Zeitpunkt alleine dort oben. Weiße Schuhe wurden braun, Muskeln und Seiten begannen zu schmerzen, doch die Seele war glücklich vor Dauergrinsen, was vermutlich der schönen Aussicht geschuldet war: Links und rechts das Meer, vereinzelt Seen und wundervolle Berge, deren Spitzen ab und zu zwischen Wolken hingen. Auf dem Weg nach unten wurde es dann auch schon wieder dämmerig. Trotzdem ging es noch nicht direkt zurück. Die geschlängelte Straße führte uns nach Dingle, einer eigentlich kleineren, jedoch nach kurzem Erkunden durch das Auto, eine mehrversprechende Stadt – oder Dorf?

Naja, egal. Für einen erneuten Ausflug dorthin waren wir auf jeden Fall. Und dann ging es wieder zurück die schmale Straße entlang, mal links von ihr, mal auf der Mittellinie, aber bis zum Fuß des Berges auf jeden Fall ohne Gas. Bei unserer Ankunft im Hostel stand das Wasser höher als wir es bisher bemerkt hatten. So sah also Flut aus. Die Steine, die wir am Morgen noch hätten betreten können, waren unter Wasser verborgen und statt fleißigem Gekletter kam es nun zum Steine werfen und trotz Wellengang hüpften sie schon ein paar Mal über das Wasser.

Währenddessen begannen im Haus die Vorbereitungen fürs Abendessen und das Esszimmer füllte sich mit Kartoffelschäler:innen. Doch diese belegten nur einen Tisch. Am anderen wurde Mathe, Spanisch, Französisch und sonst was gemacht und sogar die ein oder anderen Worte Othello und Faust wurden gelesen. Hinzu kamen schöne Ukulelenklänge mit gesanglicher Begleitung. Fleißig, fleißig.

Das Essen, leckere Kartoffelsuppe, dauerte dann aber doch länger als gedacht. Nachdem sie endlich mal zu kochen begonnen hatte, fiel nämlich auf: „Joa, ist schon scharf.“

„Kann ich noch ein wenig Kartoffelsuppe zu meinem Pfeffer haben?“, fragte Frank nicht ohne Grund. Doch ein Problem stellte das für die wenigsten da. Immerhin hatten wir leckeren Schmand, genug Frischkäse und ganz viel Brot, das sich dann besonders vor einer Person sammelte. Ein Lachen konnten sich bestimmte Personen nicht verkneifen, doch das sorgte für eine noch bessere Stimmung. Zum Nachtisch gab es Schokomouse und eine Abendrunde mal anders: Heute ist Gegenteiltag in der Grundschulklasse von Herrn Herzog.

Um die kurze Geschichte des heutigen Tages also nun endlich abzuschließen: Trotz der „spannenden“ Stadt war der Tag ziemlich „blöd“. Da waren sich am Ende eigentlich alle einig.

 

 

Montag: Ring of Kerry, 24.10.2022

Nach einer äußerst kurzen Nacht, deren Zeit wir am Vorabend für eine spannende Partie Frantik verspielt hatten, krochen wir um 8 Uhr aus unseren Betten, um ein gutes Frühstück genießen zu können. Für das Küchenteam, um den erfahrenen Karottenschäler Michael, begann der Morgen allerdings etwas stressig, weil wir bereits um 9:30 in den Bussen sitzen wollten, um unseren Ausflug zum Ring of Kerry zu starten. Während unserer ersten Teilstrecke zum Ring of Kerry fuhren wir über steilen Berge, die auch den erfahrensten Busfahrern unserer Gruppe die Nerven raubten, wo wir die ersten atemberaubenden Panoramen und die ersten Schafe des Tages erblickten. Nun machten wir einen kleinen Stopp für unseren Morgenimpuls, der von der überaus kompetenten Gruppe aus Bus 1 organisiert wurde. Unsere erste richtige Sehenswürdigkeit war der Torc Waterfall, den viele aus unserer Gruppe für Fotos nutzten. Ein Highlight für viele war der Ladies View, bei dem viele das Gefühl hatten, der König der Löwen zu sein. Anschließend fuhren wir in das Dörfchen Sneem, wo wir eine Stunde Pause machten, das Dorf erkundeten und Shoppen gingen. Michael und Frank deckten sich derweil mit diversen Kleidungstücken ein, was in vielen das Bedürfnis zu einer Modenshow weckte. In Sneem wurden wir dann von einem Regenschauer überrascht, was uns aber glücklicherweise von der überaus hilfreichen Wetterstation vorhergesagt wurde. Diese besteht aus einem Stein, an dessen Aussehen das aktuelle Wetter abgelesen werden kann. Ist der Stein z.B. nass, so weiß man, dass es gerade regnet. Ist der Stein trocken, ist es auch trocken und wirft er einen Schatten, dann scheint die Sonne. Bei etwas Übung ist diese Wetterstation also leicht zu bedienen. Das einzige Problem dabei war, dass wir den spontanen Wetterumschwung ebenso wie der Stein an eigenem Körper erfahren mussten. Die letzte Sehenswürdigkeit auf unserer Tour war ein Strand mit Felsen und Sand, wo ein paar wagemutige Abenteurer in die Fluten des Meeres stürmten. Unsere Tour entlang des Ring of Kerry erstreckte sich weiter bis zum nächsten Aldi, wo fürs Abendessen eingekauft wurde. Kurz nachdem wir um 8 Uhr endlich im Hostel ankamen, machte sich das Küchenteam auch wieder an die Arbeit und bereitete köstliche Wraps vor. Nach diesem anstrengenden Tag fielen wir alle in die Betten.

 

 

Sonntag, 23.10.2022

Früh morgens um 10 bis 12 gab es Frühstück, danach haben wir uns in die Busse gesetzt und haben uns erstmal auf den Weg zum Glanteenassig Forest-Park gemacht. Auf dem Weg gab es viele Hindernisse und unbefahrbare Straßen, so wie viele flauschige Schafe, die auf der Straße standen. Als wir dann endlich die viel zu kurvige und schmale Landstraße erklommen hatten, sahen wir den wunderschönen See mit einem ebenso schönen Rundgang. Leider konnten wir nicht schwimmen gehen, aber dafür konnten wir geocachen. Also wenn ihr mal einen Cash mit „die Suchenden auf schmalen Pfaden“ findet, wisst ihr, wer dahintersteckt. Kurz danach haben wir ein paar Schafe gesehen die über uns auf dem Berg standen und auf uns herabblickten. Dies konnten wir uns nicht von unserem potentiellen Mittagessen bieten lassen, also versuchten wir sie zu jagen und rannten den Berg hoch, aber leider entkamen sie. Auf dem Weg runter gab es dann die ersten Verluste, die dann gleich von Regen begleitet wurden. Kurz danach haben wir uns auf den Weg zum nächsten Ziel gemacht, bei dem wir wieder ein paar Schafe auf der Straße bewundern durften. Als wir nach ein paar interessanten Liedern am Aussichtspunkt Brandon Point ankamen, waren die Regenwolken schon weitergezogen und es gab sogar einen Regenbogen, der uns die Sicht auf das Meer gleich schöner machte. An der Klippe gab es so manchen Schreck aber am Ende vielen nur Steine ins Meer, das sich 50 Meter unter uns erstreckte. Ein paar Delfine schwammen in der Ferne und streckten ihre Flossen aus dem Wasser und liesen sich sehen. Am Abend gab es lecker Asiapfanne die nicht scharf genug sein konnte, jeden falls nicht für eine Person. Wir sind natürlich sehr früh (um ein Uhr) schlafen gegangen, um fit genug für den morgigen Tag zu sein.

 

 

Der Vierzig-Stunden-Tag, 22.10.2020

Um Punkt 00:55 Uhr ging es los. Zufällig leuchtete in diesem Moment die Uhrzeit auf dem Display besonders hell. Die Irlandfahrt begann, und zwar in Darmstadt. Eine Fahrt, die unser Leben veränderte, uns Mark Forster ein wenig näherbrachte und uns dabei half, die 33-Stunden-Playlist zu beginnen und auf 40 Stunden zu erweitern, denn Ed Sheeran und ein paar irische Volkslieder durften dann doch nicht fehlen – zumindest in Bus 3 (dem coolsten Bus ;).

Bereiten Sie sich auf eine ausführliche Dokumentation vor, die es doch versucht, so viele Details wie möglich wegzulassen.

Die gesperrte Autobahn konnten wir zum Glück umgehen und bereits um 02:06 Uhr überfuhren wir die Grenze zu Frankreich. Ein schönes Land, doch bei Nacht etwas dunkel… Hinzu kam der Regen, der uns regelmäßig die Sicht zu versperren versuchte – ohne Erfolg. Die Besuche der Raststätten und die Tankversuche waren für alle ein Erlebnis. Eine Sprache, die zwar schön klingt, aber schwer zu verstehen ist und ein Tankautomat, der aus irgendeinem Grund dann doch kein Geld wollte.

Aber halten wir uns nicht unnötig mit Details auf. Die Sonne ging auf, wanderte den Himmel entlang und war schon bald wieder bereit zum Verschwinden, als wir um 16:27 Uhr (nach laaaaangem Warten) auf der Fähre geparkt und es uns in der Lounge bequem gemacht hatten. Falls wir euch nicht über unsere Ankunft informiert haben, geliebte Eltern, die Info des Roamingdienstes ist schuld: Gerundet 4€ für abgehende und 2€ für eingehende Telefonate, für SMS 1€ oder 2€. Auch Datennutzung war relativ teuer. Seht es uns nach, dass wir unser Taschengeld nicht schon vor dem eigentlichen Ziel ausgeben wollten.

Naja, mehr zu der Fahrt. Die einen ließen es sich gut gehen, kauften sich ein Menü, erkundeten das Deck, saßen gemütlich in den Sesseln der Lounge. Andere wurden schon früh von der Seekrankheit heimgesucht und andere fand sie spätestens nach Beginn der etwas stürmigeren Gewässer. Trotz allem sind wir am Ende dann aber doch heile wieder an Land angekommen und jede Person konnte sich ein wenig ausruhen. Um 09:21 hieß uns der Roamingdienst in Irland willkommen. Doch lasst euch nicht täuschen, das Ziel war noch weit entfernt.

Dublin ließen wir schnell hinter uns und machten uns langsam mit dem Linksverkehr vertraut. Ohne Fahrfehler, ist dazu zu sagen! Ab und zu wurde nur die Ausfahrt aus dem Kreisel verpasst. Wie oft möchte ich nicht sagen und auch nicht, ob es denn vielleicht sogar Absicht war *Michael lacht im Hintergrund*. Aber ein kleiner Spaß darf sich schon einmal erlaubt werden. Immerhin transportierten  unsere fleißigen Fahrer:innen uns in zwei Tagen sicher durch drei Länder, hielten unsere Musik aus und informierten über die Fahrweise eines Schaltwagens. Beim zweiten Mal Kreisverkehr stiegen die hinteren Busse jedoch schon nach einer Stunde aus. Genug ist immerhin genug und ein bisschen Seekrankheit war ja auch noch da.

Aus den Motorways wurden Nationalroads. Wir ließen einige hübsche Dörfer (und viele Schafe) hinter uns und kamen unerwartet früh, aber doch eineinhalb Stunden später als geplant an unserem Ziel an: Cloghane, Mount Brandon Hostel. Etwas mehr als 40 Stunden ging die Reise und, aus zwei Mündern gleichzeitig, „zu lange“. Doch schon früh machte sich die Erkenntnis breit: Die Fahrt, mit ihren Höhen und Tiefen und eingeschlafenen Pobacken, hat sich gelohnt. Unser Hostel befindet sich direkt am Wasser. Perfekte Voraussetzungen für die ersten Fotos am Urlaubsort.

Nach der Einteilung der Zimmer wurde eingeräumt, was einzuräumen war und schon der erste Abendimpuls für diese Woche beendet. Das erste Küchenteam kocht fleißig Kürbis-Kartoffel-Suppe, andere spielen und lernen sich kennen und wieder andere machen anscheinend gerne Sport.

Morgen wird es einen Ruhetag geben, um die Umgebung ein wenig kennenzulernen. Wir alle freuen uns auf die erste richtige Nacht nach diesem Vierzig-Stunden-Tag und auf die kommenden Tage.

Zirkus Datterino

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BDKJ Kinder­spiele­test

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Forsthaus Fasanerie

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